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Krimi-Abend in Münster

Die Sache mit der Projektion

Ich war gerade daran, die Lautsprecher, den Beamer und den Laptop zu verkabeln.

«Brigitta, schau mal», sagte Eveline Imoberdorf, die Leiterin der Regionalbibliothek Obergoms.

Schnell lief ich zu ihr hin. Sie stand neben einer eingerollten Projektionsleinwand, die schätzungsweise sechs Meter lang war.

«Die bekommen wir bestimmt nicht aufs Podest, wo du sitzen wirst. Die ist viel zu schwer», sagte Eveline stirnrunzelnd.

Die Leinwand war riesig und viel zu groß für die Bilder, die ich mit meinem Beamer projizieren wollte. «Welch ein Ungetüm. Nein, das geht wirklich nicht. Viel zu umständlich.»

Wir schauten uns gegenseitig an und überlegten, was wir tun könnten.

«Es geht immer was schief», sagte ich seufzend zu ihr. «Mal fehlt das Verlängerungskabel, mal findet man die Unterlagen nicht mehr. Ich habe schon alle möglichen Pannen erlebt. Vor allem beim Filmen.»

Eveline schaute mich ratlos an. «Dabei habe ich mich so gefreut, deine Videos anzuschauen.»

André, mein Lebenspartner, der sich mit der Buchhändlerin Kathrin Dietzel am Büchertisch unterhalten hatte, hatte gehört, welches Problem Eveline und ich hatten.

«Nehmt doch die weisse Wand da drüben.» Er deutete auf die weiße Fläche zwischen den zwei Fensterreihen, vor denen gelbe Vorhänge die die Fenster verdeckten.

Ich wusste sofort, dass das das mit der weissen Wand klappen würde, denn ich habe früher, als es noch keine Flachbildschirme gab, oft Filme auf unsere Wohnzimmerwand projiziert. Das Heimkino klappte damals tipptopp.

Als ich alle Geräte installiert hatte, war uns klar: Die weisse Wand war goldrichtig. Die Zuschauer konnten die Videos in guter Qualität geniessen, egal, wo sie sassen. Zudem gab mir die Lampe des Beamers genügend Licht zum Lesen. 🙂

im Alten Gemeindessaal

Knapp vor halb Acht hatte ich alles installiert und vorbereitet und war bereit. Es konnte losgehen.

Schon kamen die ersten Besucher, darunter auch Heinz Schild, der ehemalige Leiter des Regionaljournals am Radio, und seine Frau Vreni, sie waren extra aus Bern angereist. Welche ein Wiedersehen: Wir hatten uns vor über zehn Jahren auf Mallorca kennengelernt, wo die beiden mit ihrem Sohn Mike Laufwochen organisierten.

Im alten Gemeindesaal von Münster war der Platz knapp.

Immer mehr Besucher strömten durch die Tür des alten Gemeindesaals in Münster. Zusätzliche Stühle worden immer wieder geholt und hingestellt, bis der Raum keinen Platz mehr bot.

Die Masken

Alle Besuchter trugen ihre Gesichtsmasken, so wie es vorgeschrieben war. Personen, die ich sehr gut kenne, konnte ich ohne weiteres identifizieren, bei allen anderen, die ich kaum kenne, bei denen gelang mir das nicht.

Schade! Wie kann ich mir eine Person einprägen, wenn ich nur die obere Hälfte des Gesichts sehe, ihren Gesichtsausdruck aber nicht? So hatte ich keine Chance, alle diejenigen persönlich zu begrüßen, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen habe, oder die ich an diesem wunderbaren Abend neu kennenlernen konnte.

Die Buchvorstellung

Moderator Reinhard Eyer führte gekonnt durch den Abend. Mit seinen Fragen versuchte er, den Besuchern ein Bild von meinem dritten Krimi «Die Vergeltung des Engels» zu verschaffen.

Den Anlass habe ich angereichert mit vier Videos:

  • Vorstellung Reinhard Eyer, meinen Moderator, und mir
  • Den Hauptfiguren in meinen Krimis
  • Den Schauplätze in meinem dritten Krimi im Goms
  • Dem Buchtrailer

Das Publikum applaudierte nach jedem Video. Als ich am Ende der Veranstaltung Bücher signierte, wurden meine Videos sehr gelobt: So viel Abwechslung, so gut gemacht, so gute Musik in den Videos. Das hat mich glücklich gemacht, weil meine grosse Arbeit Anklang gefunden hatte.

Ich signierte nicht nur meine Bücher, sondern stempelte auf Wunsch den Krimi. Aus neun Stempeln konnte man auswählen. Mein Neffe hatte die Stempel mit seinem 3D-Drucker im November fabriziert.

Quiz

Hatten alle immer gut aufgepasst? Das wollte ich herausfinden. Und ja, das hatten sie. Diejenigen, die die richtige Antwort auf meine Fragen wussten, bekamen von mir eine Schachtel Pralinen geschenkt.

Was für ein wunderbarer Abend!

Geschenk überreicht von Eveline Imoberdorf

Rückblick auf 2021

Das Jahr 2021 verbinde ich mit vielen positiven Erlebnissen. Eine grosse Enttäuschung gab es gleichwohl. Was das war und noch viel mehr erzähle ich dir hier.

Februar

Die Lesung meines Krimis «Der Tote im Wolfspelz», die in Münster am 2. März hätte stattfinden sollen, fiel dem Lockdown zum Opfer. Als Ersatz habe ich mit der Leiterin der Regionalbibliothek Obergoms, Eveline Imoberdorf, einen Biblio-Talk gedreht und veröffentlich.

Biblio-Talk als Ersatz für die abgesagte Veranstaltung vom 7. März 2021

Endfassung

Nach der Weihnachtspause arbeitete ich an der Endfassung meines dritten Krimis «Die Vergeltung des Engels». Schon Wochen zuvor hatte ich dank meinem Lektor gegen vierzig Prozent meines Textes gestrichen und die notwendigen, umfangreichen Anpassungen vorgenommen. Mein Lektor und ich gingen ein letztes Mal das Manuskript durch.

Irgendwann sieht man nicht mehr, was man am eigenen Werk verbessern könnte. Anfang April ging das Manuskript an den Verlag.

März – Webseite

Jetzt hiess es monatelang warten, bis das Werk druckreif zu haben war.  Mein Coach riet mir, eine Schreibpause zu machen. Da ich kein Mensch bin, der untätig herumsitzen kann, kam ich auf die Idee , die ich schon vor drei Jahren hatte: Eine Webseite musste her. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete, wie das gemacht wird. Heute weiss ich: Das Erstellen einer Webseite ist mit viel Arbeit verbunden – wie das Schreiben eines Krimis. Aber Arbeit habe ich noch nie gescheut. Viele Erfahrungen reicher ging meine Webseite am 16. März online.

Das Logo und die Widgets auf meiner Webseite sind heute nicht mehr die gleichen. Das aktuelle Logo zeigt mein Familienwappen.

Blog?

Eine Webseite war mir zu statisch. Ich wollte regelmässig etwas Kreatives für meinen Webauftritt machen, am liebsten zusammen mit meinem Hobby Filmen, für das ich früher, als ich Vollzeit gearbeitet habe, nie Zeit hatte. Was ein Blog ist, wusste ich nicht genau. Ich stellte mir das als eine Art Tagebuch vor und schaute mir Beispiele dazu an. Meinen ersten Beitrag habe ich am 23. März hochgeladen. Ein Text mit Video und Fotos. Mittlerweile sind es siebzehn Blogbeiträge im 2021 geworden. Hier die «Hitparade» mit den meisten Aufrufen:

1. Festtags-Menü,

2. Buchtaufe ZAP Brig,

3. Krimi-Tag Solothurn.

Zu allen Blogs drehe ich Videos, die ich auf meinem YouTube-Kanal hochlade und im Blog-Text einbette.

September

Bevor mir mein Verlag schrieb, wann mein dritter Krimi erscheinen würde, erhielt ich am 13. September ein Mail in einer ganz anderen, sehr erfreulichen Angelegenheit: Mein zweiter Krimi «Der Tote im Wolfspelz» erscheine ab sofort in zweiter Auflage! Was bedeutet das konkret? Der Krimi ist bis dahin über 1000-mal verkauft worden. Von Leuten wie du, von Touristinnen und Touristen, von Leuten aus nah und fern. Toll! Danke!

November – Dezember

Gleich dreimal durfte ich vor Publikum meine Krimis vorstellen. Es waren wunderbare Anlässe mit interessierten, ja sogar begeisterten Leserinnen und Lesern. Zuerst am 4. November am Multimedia-Festival BergBuchBrig den Krimi «Der Tote im Wolfspelz». Den eigens dazu erstellten Buchtrailer, den ich dort gezeigt habe, ist seither auf meiner Webseite unter dem Menüpunkt «Krimis» zu finden.

Knapp einen Monat später, am 2. Dezember, ging die Buchtaufe meines Krimis «Die Vergeltung des Engels» über die Bühne und drei Tage später stellte ich ihn am Krimi-Tag in Solothurn vor.

Videos

Im Video erzähle ich, was in meinem Autorinnen-Leben letztes Jahr alles geschehen ist. Ausserdem erfährst du, was ich für 2022 plane. Viel Spass beim Zuschauen.

Laufzeit: 5 Minuten

Werbevideos

Im letzten Jahr habe ich zwei Sportler kennengelernt, die mir sehr sympathisch sind, und die sich spontan für ein Werbevideo zur Verfügung gestellt haben.

Im August war das Skirennfahrer Ramon Zenhäusern. Ein Auszug aus dem Video, das ich für die Buchtaufe im Dezember gedreht habe, siehst du hier gleich anschliessend.

Skirennfahrer Ramon Zenhäusern im Fitnesszentrum

Im November traf ich den Gommer Biathleten Benjamin Weger am Geschinersee. Warum gerade dort? Weger stammt aus Geschinen und der See und seine Umgebung kommen in meinem dritten Krimi vor. Die Temperaturen eiskalt, der See zugefroren, eine Nebeldecke lag über dem Gommer Hochtal. Warum gerade an jenem Tag? Weger hatte keinen anderen Termin mehr frei gehabt. Das Video, das ich gedreht habe, soll für den Krimi-Abend in Münster vom 3. Februar 2022 werben.

am Geschinersee im November

Laufzeit: 3:28 Minuten

Auf dem Plakat, das ich für den Krimi-Abend gestaltet habe, sieht man den Hinweis auf das Video mit Benjamin Weger.

Tatort Goms 1

Mein neuer Kriminalroman spielt an verschiedenen Schauplätzen im Goms, von Fiesch aufwärts bis nach Ulrichen. Das hat einen Grund: Ich habe einen grossen Bezug zu diesem sonnenverwöhnten Hochtal.

Für mich ist wichtig, dass meine Krimis an Orten stattfinden, die es gibt, über die ich Bescheid weiß. Die Schauplätze kenne ich zwar, aber kenne ich sie so gut, dass ich über ein Verbrechen schreiben kann, dass dort passieren könnte? Ohne Recherche geht es trotzdem nicht.

Den Beitrag vorlesen lassen

https://brigitta-winkelried.com/wp-content/uploads/2021/09/Tatort-Goms-1.wav

Reckingen

Meine Kindheit verbrachte ich in Reckingen. Wir wohnten bis 1970 auf der Anhöhe – auf der «Hehji» – zwischen Reckingen und Gluringen direkt beim Bach, der aus dem Bächital herabfliesst.

Mein Bruder Franz und ich im Auto meines Patenonkels. Im Hintergrund die Gebäude, die die Lawine weggerissen hat.

Fünf nach fünf blieb die Zeit stehen

Der Weisse Tod kam in Reckingen in der Nacht auf den 24. Februar 1970, frühmorgens. Um fünf Minuten nach fünf erfasste eine gewaltige Staublawine aus dem Bächital den westlichen Teil des Dorfes und begrub 48 Menschen in sechs Wohnhäusern unter sich. 19 Verschüttete konnten in anderthalb Stunden lebend geborgen werden.

Mein Bruder Franz und ich. Im Hintergrund die Offiziersmesse, die von der Lawine mitgerissen wurde.

Wie durch ein Wunder blieb unser Haus unversehrt, abgesehen von den Sachschäden. Um das Dorf in Zukunft besser zu schützen, wurde ein Schutzdamm gebaut. Künftige Lawinen hätten direkt unser Haus getroffen. Unser Wohnhaus mit Werkstatt musste weichen. Es steht heute in Fiesch.

Im Hintergrund sieht man den Lawinenkegel. Den Skilift gibt es nicht mehr.
1. Kommunion in Reckingen. Links: Regina, die die Lawine nicht überlebt hat. Neben mir Eugen, der mehr Glück hatte.

Münster

Seit über fünfzehn Jahren sind wir regelmässig in Münster. Wir geniessen die saubere Luft, die kühlen Nächte im Sommer, und die vielen Sportmöglichkeiten, nicht zuletzt die schneesicheren Loipen im Winter.

Inspiration

Das Goms ist für mich Inspiration: Im Sommer 2018 blitzte in meinem Kopf die Idee zu einem neuen Krimi auf. Ich war am Joggen entlang des ehemaligen Militärflugplatzes und ich fragte mich: Was wäre, wenn hier eine Explosion eine junge Frau in den Tod reissen würde? Ein Mord im friedlichen Goms! 

Zwei Jahre später

Wenn du das Gefühl hast, das sei ein bisschen seltsam, was ich mir in meinem dritten Krimi «Die Vergeltung des Engels» ausgedacht habe, denke daran, dass die Sachen, die in meinem Buch vorkommen, möglich wären. Wenn ich bei der Realität geblieben wäre, hätte ich einen Kapellenführer mit dem Titel «Sakrallandschaft Goms» geschrieben oder so was ähnliches.

Video mit Aufnahmen meines Vaters

In meinem Video zu diesem Blogbeitrag sind Ausschnitte von Filmaufnahmen zu sehen, die mein Vater nach der Lawine gemacht hat. Er ist 1997 viel zu früh, mit 72 Jahren, gestorben.

Video zum Beitrag

Laufzeit: 6:50