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weihnächtliches Potpourri

Weihnachtszeit – Zeit einander Freude zu bereiten. Mit diesem Beitrag schenke ich dir ein paar Tipps für dein Festtagsessen und als Nachspeise eine Portion Lesefreude.

Rezept für Fondue Chinoise Saucen

Fondue Chinoise ist unkompliziert in der Vorbereitung. Ohne Stress und stundenlange Vorbereitung hat man die Mahlzeit im Nu auf dem Tisch. Niemand muss stundenlang in der Küche stehen.

Ich nehme immer Rindsfilet und lasse es vom Metzger in Würfel schneiden.

Bei Fondue Chinoise wird das Fleisch dünn geschnitten. Ich finde, das ist schade um das Fleisch. In Würfel geschnitten hat es viel mehr Geschmack. Und in Bouillon schmeckt es besser als in Öl gebraten wie in Fondue Bourguignon.

Neben dem Fleisch spielen die Saucen die Hauptrolle. Man kann natürlich Döschen mit Fertigsaucen öffnen. Wie viel besser schmecken da doch die selbst gemachten Saucen. Wenn man die Mayonnaise nicht selbst zubereitet, geht das schnell. Wie ich die Saucen zubereite siehst du im Video. Hier noch das Rezept dazu.

Die kräftige Bouillon, in die man das Fleisch eintaucht, kann man mit Rotwein verfeinern. Am Ende kann man die Brühe gemeinsam in einem Schälchen trinken oder für eine Suppe am folgenden Tag verwenden.

Geniesse das Essen gemeinsam mit deiner Familie oder Freunden. Ich wünsche dir schöne Festtage und alles Gute fürs Jahr 2023.

Kochtipps und Weihnachtsgeschichte

Die Idee, in Gesellschaft Fleischhäppchen in eine Bouillon zu tauchen, ist vom asiatischen Feuertopf inspiriert. „Fondue“ heisst auf Französisch bekanntlich „geschmolzen“. Zum Glück schmilzt das Fleisch beim Fondue Chinoise nicht.

Meine Weihnachtsgeschichte

Bei uns bringt an Weihnachten das Christkind die Geschenke, nicht der Weihnachtsmann. Meine jüngere Schwester, meine fünf Brüder und ich konnten es jeweils kaum erwarten, dass es Heiligabend wurde, schon wegen den Geschenken und dem guten Essen.

Vor der Bescherung durften wir die Küche nicht verlassen. Brav sassen wir am langen Esstisch in der Küche. Mama schloss die Küchentür und war danach eifrig damit beschäftigt, das Dessert zuzubereiten. Wir Kinder spielten Eile mit Weile. Es ging also ziemlich laut zu und her in der warmen Küche, die noch vom Duft des genossenen Fondue Chinoise erfüllt war.

Das Christkind vor der Tür?

Papas Schritte im Flur hörten wir deshalb nicht. Er wartete natürlich nicht bei der Haustür, um das Christkind zu empfangen. Nein, nein. Das hatte ich mal ausgespäht. Bis er alle Geschenke für uns vom Elternschlafzimmer ins Wohnzimmer getragen hatte, dauerte es eine Weile. Angespannt spitzten wir Kinder die Ohren, um keinen Fall das helle Läuten des Glöckleins jenseits der Küchentür zu verpassen. Das Zeichen, dass das Christkind uns besuchte hatte.

Das war immer der Startschuss für uns. Wir rannten so schnell als möglich ins Wohnzimmer, um einen guten Platz mit Aussicht auf den Geschenktisch zu ergattern. Am Weihnachtsbaum brannten schon die Kerzen, spiegelten sich in den roten Kugeln wider. Uns interessierte nur noch eines: Wer von uns würde das schönste, das teuerste, das grösste Geschenk bekommen?

Weihnachtslieder

Kaum sass mein ältester Bruder auf dem besten Platz, dirigierte ihn Mutter ans Klavier. Die sonore Stimme meines Vaters hob an. Da er gerne bei Operetten auf seinen Schallplatten mitsang, übertönte er unsere Kinderstimmen bei weitem. Wohl oder übel sangen wir mit:

«O Tannenbaum». Ich dachte an die blöden Nadeln, die ich später mühsam vom Spannteppich saugen musste.

Und «O du fröhliche» Ich fühlte mich überhaupt nicht fröhlich, denn ich hatte Bauchkrämpfe, weil ich zu viel und zu schnell gegessen hatte und ich fühlte, dass mir gleich schlecht werden würde.

Endlich das letzte Lied: «Es ist ein Ros entsprungen». Ich habe nie gewusst, was mit ‘Ros’ gemeint war, wahrscheinlich das Jesuskind.

Ich hätte gescheiter nicht von Papas Wein trinken sollen.

Meine älteren Brüder

Der Zweitälteste schloss mit Wucht den Deckel des Klaviers, auf die Finger meines zweitältesten Bruders, die immer noch auf den Tasten klimperten. Ein Wehgeschrei ging los. Vor Schmerz hob mein ältester Bruder den Deckel wieder an, schüttelte die Finger, blies mit dem Mund auf die Stellen, wo es besonders weh tat, ballte dann die Hände zu Fäusten und boxte auf den Bauch seines Peinigers.

Papa zog beide am Ohr und bugsierte sie zur Strafe in ihre Zimmer. Mutter schüttelte besorgt den Kopf, fing aber endlich an, die Pakete auszupacken. An jedem hing ein kleines Kärtchen mit dem Namen des Beschenkten. War ein Paket ausgepackt, glättete sie jedes der Geschenkpapiere sorgfältig, um sie nächstes Jahr wieder zu verwenden.

Gitarre

Ich bekam das grösste Geschenk: Eine Gitarre, von meiner Taufpatin. Ich zupfte ein paar Mal an deren Saiten und lehnte die Gitarre danach ans Sofa. Der jüngste Bruder in Windeln am Hintern und Schnuller im Mund brachte sie bald darauf zum Kippen.

Mir war inzwischen weniger schlecht als befürchtet, aber ich hatte natürlich noch etwas viel Stärkeres als Wein getrunken. Ich hatte Mama am Nachmittag geholfen, die Tanne mit Christbaumkugeln und Kerzen zu schmücken. Unauffällig hatte ich mich bei der Gelegenheit in Papas Spirituosenbar in der Wohnwand bedient und ein Fläschchen in meiner Hosentasche mitgehen lassen.

Wie heisst es so schön? Ein Schnäpschen in Ehren kann niemand verwehren und es helfe bei der Verdauung. Deshalb habe ich beim letzten Toilettengang das Fläschchen bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken. Es half tatsächlich. Komisch war nur, ich sah meine Familie mit völlig anderen Augen, in einem viel sanfteren Licht.

Teddybär

Mein Bruder, der nur ein Jahr jünger war als ich, zwinkerte mir ständig zu. Er hatte einen grossen Teddybären von seinem Paten geschenkt bekommen, er hätte aber lieber meine Gitarre gehabt. Leider war er stärker als ich und riss mir meine Gitarre weg. Mir fehlte die Kraft, mich dagegen zu wehren. Ich sann auf Rache. Als er eine Weile nicht hinschaute, nahm ich die Schere vom Salontisch, schnitt eine Saite an zwei Stellen durch und riss sie weg. Mit der Saite erdrosselte ich seinen Teddybären.

Mama sah plötzlich, was los war und verpasste mir eine Ohrfeige. Mein Kopf flog zur Seite. Ich fand das ungerecht. Vor Wut warf ich den Teddybären in Richtung Weihnachtsbaum. Der Kopf des Teddybären fiel ab und landete auf einer brennenden Kerze der Weihnachtstanne, fiel danach auf das Jesuskind und setzte das Stroh in der Krippe in Brand. Oh, du fröhliche!