Jetzt halt dich – geborgen in der Sicherheit deines Sessels – fest!
Ein amerikanischer Evolutionspsychologe will folgendes herausgefunden haben: 91 Prozent der Männer und 84 Prozent der Frauen haben sich mindestens einmal im Leben plastisch vorgestellt, einen störenden Mitmenschen umzubringen! Vielleicht haben die sich sogar ausgemalt, auf welche Weise sie das machen würden.
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Laufzeit: 6:56
Ob erschlagen, erdrosselt, erstochen oder vergiftet – welche Motive verleiten Menschen zum Mord? Ich beschränke mich hier auf drei:
Neid
Im biblischen Paradies ging es langweilig zu, bis die Schlange Eva verführte. Es war die Schlange, die das Böse in den Garten Eden trug und die Menschheitsgeschichte in Gang setzte. Deshalb kam es zum ersten Mord. Kain, der Ackerbauer, erschlug Abel, den Hirten, – aus Neid. Gott hatte dessen Opfer vorgezogen. Laut Bibel war Kain der erste Mörder, nachdem die Menschen aus dem Paradies vertrieben worden sind. Das Gefühl, das besitzen zu wollen, was andere bereits haben, ist ein klassisches Mordmotiv.
In meinem zweiten Krimi «Der Tote im Wolfspelz» ist Neid das Tatmotiv für den ersten Mord, verbunden mit dem Streben nach Geld, Macht und Einfluss.
Rachsucht
In meinem dritten Krimi «Die Vergeltung des Engels», der im November erscheinen wird, geht es um Rache. In den griechischen Sagen fallen viele Figuren der Rache zum Opfer. Achilles zum Beispiel rächt sich während des Trojanischen Krieges an Hektor, dem ältesten Sohn des Königs von Troja. Nach seinem Sieg schleift er ihn sieben Mal um die Stadtmauern.
Eifersucht
Die Liebe kann grausam sein. Othello erschlägt seine Frau Desdemona in rasender, aber ungerechtfertigterer Eifersucht.
Das Motiv für einen Mord herauszufinden, ist ein wichtiger Teil der Ermittlungsarbeit, um den Täter ausfindig zu machen.
Wie wird der Täter ermittelt?
Die Ermittlungen bzw. die spätere Beweisführung laufen wie folgt ab: Wer hat Was, Wann, Wie, Warum und Womit getan?
Mit der realen Ermittlungsarbeit kann man das, was in Filmen und Büchern präsentiert wird, nicht vergleichen. Es wäre alles andere als spannend. Viel mehr Figuren wären nötig. Die meiste Zeit würden die Fahnder im Büro sitzen und die Ermittlungen würden viel länger dauern als für die Sendezeit oder für die Seiten eines Buches zur Verfügung steht.
Interview
Im Video werden die Mordmotive und weitere Themen angesprochen. Im Interview gaben mir die Krimiautorinnen Christine Bonvin und Regine Frei Antwort auf meine Fragen. Ihnen danke ich herzlich.