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Mörderische Ideen

Jeden Tag Verbrechen

Im Fernsehen vergeht kein Wochentag ohne einen oder mehrere Krimis im Programm. Keine Stadt ohne fiktiven TV-Kommissar. Jeden Tag klären Krimis auf allen Kanälen innerhalb einer knappen Stunde einen Mordfall auf.

Ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett …

So sang Bill Ramsey in einer Komödie 1962.  Dieser Ohrwurm kam mir in den Sinn, als ein Mann mir einmal erklärte, er habe schlaflose Nächte, weil seine Frau meinen Krimi lese.

Jedes vierte verkaufte Buch ist ein Krimi. In der Schweiz werden mehr Krimis geschrieben als Morde begangen werden. In den vergangenen zehn Jahren waren es rund siebzig Krimis pro Jahr. Und wegen mir war es noch einer mehr.

Ideen in meinem Kopf

Wie sind sie entstanden? Erfahre mehr im folgenden Video. Laufzeit: 5:31

Eine Tasche voller Krimis

Meine Schwester schenkte mir vor Jahren eine Tasche voller Kriminalromane. Die seien interessanter als historische Romane oder Liebesromane, sagte sie. Ich begann, die Krimis zu lesen. Sie faszinierten mich. Als ich den letzten gelesen hatte, schlug wie aus dem Nichts eine Idee in meinem Kopf zu: Ich will selber einen Krimi schreiben. Bei der Idee blieb es nicht. Und wie ging es weiter? Wie kam ich auf die mörderischen Verbrechen in meinem ersten Krimi?

Party

Außer im Winter schlafe ich bei offenem Fenster. Vor allem an Wochenende höre ich den Lärm der Partygänger auf dem nahen Stadtplatz. Hinter ihnen sind die Türen der Bars schon längst geschlossen worden. Auf den Stadtplätzen feiern sie weiter, dort grölen sie, schreien und werden handgreiflich. In meinem Schlafzimmer höre ich die Schreie und die dumpfen Schläge der Betrunkenen, die sich prügeln.

Leiche

Ich liege dann wach, und versuche mir vorzustellen, was dort vor sich geht. Was wäre, wenn einmal jemand totgeschlagen wird? Gäbe es Zeugen? Was würde der Schläger mit der Leiche machen? Sie in den Fluss werfen? Oder würde er die Leiche irgendwie sonst verschwinden lassen? In der Tiefkühltruhe des nahen Restaurants, wo sie irgendwann wieder zum Vorschein kommen würde? Wäre es ein Tötungsdelikt oder ein perfider Mord? Steinalpers erster Fall kam ins Rollen.

Demenz

Ich hatte mit Schreiben begonnen, da zeigte meine Mutter erste Anzeichen von Demenz.

Ich fand heraus, dass es kein Mittel gegen diese Krankheit des Vergessens gibt. Der Wunsch, es möge ein Medikament geben, um den Krankheitsprozess zu stoppen – eine Art Wundermedikament – wuchs in mir. In einem Buch wäre das möglich. Diese Idee verwob ich mit dem Toten in der Tiefkühltruhe zu meiner ersten Geschichte mit Kommissar Steinalper.

am Bettmersee

Die Idee für den zweiten Krimi kam mir beim Spazieren am Bettmersee. Es war ein wunderschöner Spätherbsttage, der vergiss-mein-nicht-blaue Himmel so nah, dass man in ihm wie in einem Meer zu versinken schien, wenn man länger hineinschaute. Mit der Kamera machte ich mich auf Entdeckungstour rund um den See.

Bootshaus

Meine Gedanken drehten sich um die hochalpine Natur um mich herum. Nichts weiter. Bis ich hinten beim Bootshaus ankam, da kribbelte es in meinem Kopf: Was würde wohl geschehen, wenn hier ein Toter im Wasser läge? Und ein Wolfspelz gleich mit? Ich wusste sofort: Das wird ein neuer Fall für meinen Kommissar Steinalper. Ob meine kriminelle Idee funktionieren konnte? Ich fragte Fachpersonen: Taucher, Förster, Jäger, Büchsenmacher, Bahndirektoren. Alle waren sie sehr hilfsbereit. Ihr Fachwissen brachte meine Story vorwärts. Ohne sie wäre mein Kriminalroman «Der Tote im Wolfspelz» so nicht möglich gewesen.